Am 19.7. hatte Nemo seinen ersten Geburtstag. Nun ist er kein Kitten mehr. Obwohl bald "Junior" an den Futtertüten stehen, verhält er sich oft nach wie vor wie ein aufgescheuchtes Huhn. Bilanz nach einem dreiviertel Jahr als Dosenöffner für Herrn Katz: Die Wände müssen wir 100% beim Auszug aus der Wohnung streichen. (Was wir vermeiden wollten.) Fast jede Wand und jede Ecke ist durch seine Krallen verziert... Nächte sind noch kürzer als vorher. Der Morgenhand kann schnurren. Kacke an der Pfote erlebte die Dame des Hauses noch nie, der Herr dafür abermals. Nur ungefähr drei Monate hielt ich dem Angriff morgendlicher Kratzgeräusche an der Schlafzimmertür, schnurrender Freundin und schnurrenden Katers stand. Dann gehörte ihm auch das Bett. Einmal Katzenhaare aufsaugen pro Woche reicht nicht. Aus den rumliegenden Fellbüscheln könnte man sich eine Frau Katz basteln. Dosenfutter kann gut riechen. Das beste Spielzeug ist immer Marke Eigenbau. Umherfliegende Insekten wecken trägen Kater. Wasser in Näpfen gehört grundsätzlich auf den Küchenfliesen verteilt. Schnurren und Beißen widerspricht sich nicht. Selbst Kein-Tier-in-der-Wohnung-Muttern hat den Kleinen ins Herz geschlossen. Herr Katz ist der liebreizenste Kater der Welt.

Noch nicht einmal Hochsommer und die Wärme in unserer Dachgeschosswohnung lähmt sämtliche Aktivitäten. Schlafen. Nur schlafen. ..am besten in halbwegs kühler Umgebung.

Neuerdings versteckt sich Herr Katz in einem unserer Einkaufskörbe. Er hetzt also durch die Wohnung, gerne laut miauend, springt uns an... ungefähr so... "Komm', fang' mich..." Lässt sich einer von uns darauf ein, spurtet der Kater rasch in die Küche und ab in den Korb... Dort duckt er sich, macht sich klein oder wälzt sich, uns seinen flauschigen Bauch entgegenstreckend...
Auf dem Foto schaut er allerdings eher so aus... wie der Steuermann eines kleinen Segelschiffs... Nur wenige Wochen ist es her, da war er plötzlich verschwunden... Wir hatten ein Dachfenster leicht geöffnet und befürchteten schon das Schlimmste. Doch dann entdeckten wir die umgestürzte Wäschetonne... Herr Katz verschwindet seit dem immer mal gerne in der Tonne. Vor allem wenn keine Wäsche drin ist, kippt sie der Kater um und benutzt sie als "Hütte"... Wir vermuten schon lange, dass Nemo eigentlich ein Hund werden sollte... Auf Schritt und Tritt folgt er uns (außer er döst gerade auf seinem Kratzbaum), sobald man sich seinem Sichtfeld entzieht... Dann gibt es noch die Tüten. Fast jeden Freitag, nach dem Wochenendeinkauf, bekommt er eine neue. Die hält meist auch nur eine Woche. Er stürzt sich mit Anlauf hinein oder schiebt sie durch die ganze Wohnung. Man könnte auch sagen, Herr Katz steigert unser Umweltbewußtsein. Da wir vermehrt Papiertüten, satt welche aus Plastik kaufen ;)